Deine Grenzen zum Mann-Sein überwinden
Deine Grenzen zum Mann-Sein überwinden

Zu meiner Person

Wie schon gesagt, kann ich leider nicht mit Titteln und einer endlosen Aufzählung von Errungenschaften, den Focus auf mich richten.

Geboren bin ich in Zwönitz, in der ehemaligen DDR. Sicher wird jetzt niemand sagen: "Ja, da war ich auch schon." Stimmt nämlich nicht. Das Ende der Welt ist nicht weit von dort entfernt. Warum sie jetzt mein Bild auf dieser Website sehen, liegt wohl auch daran, das mich in meiner Entwicklung eine männliche Kraft, die ruhig und stark wie ein Baum war, geschützt und genährt hat und mich zu dem werden lassen hat, was ich heute bin. Ein Sohn, der Männlichkeit erfahren durfte und diese gern weitergibt. Aber wer gern mehr wissen möchte – einfach eine Mail schreiben.

Um wirklich etwas über einen Menschen zu erfahren, braucht es nicht die scheinbaren Eckdaten des Lebens. Das fließt auch in die ersten Gespräche mit den Hilfesuchenden ein. Dort betrachten wir uns das Leben, nicht die vergänglichen kurzlebigen Erfolge. Und so fing alles an:

 

1971

Ich wurde früh am Morgen geboren. Daher bin ich vermutlich auch ein Frühaufsteher. Meine sieben Jahre ältere Schwester war zu diesem Zeitpunkt mit meinem Vater zu Hause und wünschte sich eigentlich eine kleine Schwester. Aber so spielt das Leben. Wunsch und Realität sind oft nicht dasselbe. Wenn ich meine Kindheit mit einem Wort beschreiben soll, so darf ich das Wort "glücklich" benutzen. Aber ab meiner frühen Kindheit hatte ich sehr oft mit den verschiedensten Krankheiten zu kämpfen. Bis hin zu einem Fall, der mir fast das Leben kostete. Aber Gott hatte einen anderen Plan mit mir. Meine Mutter erzählte mir hin und wieder, daß mich die Ärtzte schon aufgegeben hatten. Sie saß Tag und Nacht neben mir. Als die Krankheit auf Ihrem Höhepunkt war und meine Mutter in ihrer Not, mit einem sehr ernsten Stoßgebet, um Hilfe bat, muss ich wohl kurz darauf die Augen geöffnet und einen sehr eindrücklichen Satz geredet haben: "Ich habe Hunger!". Damit war die Ära der Krankheiten plötzlich beendet. Ich kann mir heute vorstellen, was damals in meiner Mutter, bzw. meinen Eltern, vor sich gegangen ist. In der damaligen DDR war natürlich auch für mich, als Kind des Arbeiter- und Bauernstaates, der Besuch eines Kindergartens obligatorisch. Eine wundervolle Zeit. Denn eines muss man diesem vergangen Staat lassen. Für seine Kinder hat er sehr viel getan. Kalter Kaffee, was Sie heutzutage über Kinderförderung hierzulande erfahren. Aber wir wollen dem vergangenen keine Träne nachweinen. War doch auch diese staatliche Anstrengung System. Jedenfalls hatt ich im Kindergarten einen Freund, der es übrigens noch sehr, sehr lange blieb, der mich immer dazu zwang Strumpfhosen anzuziehen. Ich hasste Strumpfhosen. Aber ich lies mich auf das Spiel ein. Bis heute kann ich mir keinen Reim darauf machen, warum. Die Erinnerung daran bleibt mir aber bis heute erhalten. Irgendwann begann dann auch für mich der Ernst des Lebens. Und so zog ich 1978, mit meiner voll beladenen Zuckertüte, in meine sozialistische Schule ein. Die Zeugnisse zeigten jedes Jahr die selben Eigenschaften: Nicht dumm aber faul. Und genau die letztere Eigenschaft verleitete mich dazu, nach der 10. Klasse den Bildungsweg nicht fortzusetzen und endlich das eigene Geld in den Taschen klimpern zu hören. 

 

1988

Natürlich war die Enttäuschung sehr schnell auch bei mir angekommen. Denn die "Lehrlingsrente" war zum Leben zu klein und zum Sterben wahrscheinlich auch. Aber das war gerade völlig egal, trat doch plötzlich meine erste große Liebe in meine Leben. Und obwohl ich es nie glauben wollte, wurde auch mein Leben durch eine Frau irgendwie komplett geändert. Männer können plötzlich nicht mehr selbst entscheiden, benehmen sich wie trollige, kleine Hündchen die sich auf eine Leckerli freuen. Ein Phänomen, das die Menschheit bis heute beschäftigt.

 

1989

Doch die nächste Turbulenz lies nicht lange auf sich warten. "Stell dir vor, du lebst in einem Land, das es plötzlich nicht mehr gibt." So richtig begriffen, was da eigentlich geschehen ist, haben das die meissten sehr lange nicht. In einem Augenblick verändert sich alles. Meine Lehrausbildungsklasse konnte noch ihre Prüfungen ablegen und war dann  von einer Minute auf die andere  arbeitslos, da es den Ausbildungsbetrieb nicht mehr gab. Es wie wie ein Wunder, und weil ich dieses Mal nicht faul war, bekam ich als einziger eine Stelle, in einem neu gegründeten Unternehmen. So fing meine "Wende" an. War sie für sehr viele der existenzielle Supergau, war es für mich als jungen Mann eine Chance, die es zu nutzen galt. Es war wie im Traum, als ich meine erste Lohnabrechnung in der neuen Freiheit in den Händen hielt. Verzweifelt suchte ich im Kleingedruckten, ob der Betrag für mehrere Leute bestimmt war. Ich hatte so etwas noch nicht gesehen. 1600 DM nur für mich allein. Das musste das Paradies sein. Mit dem Paradies war aber aber dann nur von kurzer Dauer, denn wer Freiheit geniessen möchte, muss sie auch beschützen. Und so landete ich bei der hiesigen Kapitulationsverzögerungstruppe, der Bundeswehr. Und da auch dort alles im Umbruch war, ging das Abenteuer weiter. Über meine Dienst- oder sagen wir Anwesenheitszeit könnte ich Bücher schreiben. Aber das lassen wir mal. Am Ende liest das der Falsche und ich muss vielleicht noch nachdienen.

 

1996 / 1998

Es gibt Zeiten im Leben, da muss man unspektakuläre Entscheidungen treffen, die einem selbst sehr weh tun können. Meine große Liebe die nunmehr sieben Jahre andauerte, hatte Schlagseite bekommen. Hierzu muss ich aber der Ehrlichkeit halber eingestehen, dass der Eisberg, den das Schiff rammte, ich selbst war. Ich hatte meine damalige Freundin so sehr enttäuscht, das die Trennung unserer Beziehung alles andere als schön verlief. Nein, nicht was Sie denken. Den Schlag in die Seite hatte ich ihr nicht durch andere Bekanntschaften versetzt. Dieser Schlag ging viel tiefer. Ich hatte Schuld und weil ich mich und andere vor mir und meinem Verhalten schützen wollte, beschloss ich ab sofort keine Frau mehr anzusehen. Und dieser Vorsatz hielt. Er hielt genau etwa vier oder sechs Wochen. Denn da stand sie. In der Disco im Flackerlicht. Es war laut, unromatisch, halbdunkel, in Begleitung angtrunkener Freunde und schon viel zu spät. Aber es war ein Stück Paradies. Sie war wundervoll, frech, lebenslustig und zu aller Verwunderung an mir interesiert. Und wieder waren alle Vorsätze dahin. Und sind es bis heute noch. Sie war die Richtige. Bis heute. Meine Traumfrau. Wer so etwas nicht glauben kann, sei eines besseren belehrt. Und nachdem es nicht lange her war, das ich laut ausrief, ich wolle niemals heiraten, dauerte "Niemals" ganze zwei Jahre. Ich bin sehr glüchklich darüber, das "Niemals" begrenzt ist.

 

1999

Ich darf sagen, das ich beruflich sehr erfolgreich unterwegs war. Es kam sogar der Punkt, an dem ich meine Faulheit bereute und überwand. Da ich leider die Schule nach der 10. Klasse nicht fortsetzen, ich aber trotzdem mehr aus mir machen wollte, begann ein sehr beschwerlicher jahrelanger Weg der Bildung in Abendschulen. Das ist echt altersbeschleunigend. Dreimal die Woche nach der Arbeit ins Auto und sonst wohin fahren, um dann nochmal 4 Stunden bis zum Einschlafen eine Schulbank zu drücken, zehrt an der Substanz. Aber keine Klagen, ich hätte es anders haben können. In dieser Zeit lernte ich einen gleichaltrigen jungen Mann kennen, der dann mein Arbeitgeber wurde und es bis heute ist. Damit verbunden, war der Auszug aus Ägypten oder bleiben wir auf dem Teppich, aus Zwönitz. Der goldene Westen winkte ganz aufgeregt, als wir mit unserem Möbelwagen ankamen. Das aber nicht alles Gold ist, was glänzt, lernten wir sehr schnell. Es war die Zeit der vielen Fehler, die wir als Ehepaar gemacht hatten. Größten Teils finanziell. Fehler die uns bis heute einen bitteren Weg beschert haben und unendlich viel Erfahrung lehrten. 

 

2000

Und immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet, kommt das Glück. Und zwar der "Glückliche". Biologisch unmöglich, aber davon sehr wenig beeindruckt, erblickte unser Felix als Milleniumkind das Neonlicht der Kinderklinik in Rheinfelden. Zwei Sachsen, mit amerkanischen und Weissrussischen Vorfahren bringen direkt an der Schweizer Grenze einen Badener zur Welt. Das gibt es so schnell nicht wieder. Aber die Familie war plötzlich zu Dritt und überglücklich. Von einem Moment auf den anderen, ist man Vater und Mutter. Das bringt Grenzerfahrung. Und unendlich viel Liebe. Denn so ein kleines Lebewesen stellt alles, was man jemals an Erfahrungen gemacht hat, in den Schatten.  

 

2001

Und diese kleine Lebewesen war es auch, das uns zu Gott führte. Oder besser gesagt, von Gott benutzt wurde, um uns zu Ihm zu führen. Und wie die Frauen in der biblischen Geschichte, die ersten am Ostermorgen bei Jesus waren, so war auch meine Frau die erste von uns beiden, die zu Gott fand. Sie war die erste, die sich durch ein einschneidendes Erlebnis mit unserem Sohn, zu Gott bekehrte. Ich folgte etwas später. Aber dafür um so spektakulärer. Keine Angst. Es ertönt jetzt keine heroische Musik, die den Leser in einen Patos taucht und den Auftritt eines blau angemalten Kriegers auf einem Pferd erwarten lässt, der alle vor ihm stehenden auf sich einschwört. Nein, Gott geht da ganz anders vor. Weil Gott wusste, das ich mich nie und nimmer aus freien Stücken aus meiner Scheinfreiheit lösen würde, hatte Gott eine geniale Idee. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr.

 

2002

Es war aber der Moment, als ich ebenfalls den Weg zu Gott fand, in dem meine Eigenschaften und meine Begabungen endlich für eine Sache Einsatz fanden, die nicht nur mir, sondern vielen anderen Menschen diente. Gemeinsam mit einer Bekannten gründeten wir ein Hilfswerk in der Ukraine. Eine Arbeit die so gesegnet ist, dass deren Wachstum für uns heute manchmal unbegreiflich ist. Wenig später fassten wir mit Freunden den Entschluss, eine christliche Gemeinschaft zu gründen, die bis heute die unterschiedlichsten Dienste hervorgebracht hat. Dienste, die bekannte und hinderliche Strukturen auflöst, ohne dabei gegen Gottes Ordnungen zu rebellieren und sich direkt mit dem Menschen befasst, ohne den Mittelpunkt Jesus zu verlassen. Es war eine riesige Erfahrung, zu erkennen, das Geben mehr Wert in sich trägt, als Nehmen. Wer hätte das gedacht. Basierten doch viele unserer Probleme, die ich schon andeutete, auf dem Nehmen. Es begann die Zeit der neuen Begegnungen, Erfahrungen und Horizonte. Eine abenteuerliche Reise, die kein 3D-Hollywood-Streifen im DobySurrount, besser inszenieren kann. Auf dieser Reise mache ich heute hier Station und schreibe diese Zeilen. Vielleicht hast du mich jetzt ein kleines Stück kennen lernen dürfen. Denn Kennenlernen reisst oft Blockaden nieder.

 

2017

Und was kommt als nächstes? 

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